Thursday 23 August 2018

Karabalgasun – Stadt der Nomaden

Karabalgasun – Stadt der Nomaden


Die archäologischen Ausgrabungen in der frühuigurischen Hauptstadt 2009–2011



  • Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
  • Verlag: Reichert, L (19. September 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3954901269

Mit der Monographie wird erstmals eine wissenschaftliche Arbeit zur Geschichte der uigurischen Hauptstadt im heutigen Orchontal/Mongolei vorgelegt und liefert damit einen grundlegenden Baustein in der alttürkisch-uigurischen Siedlungsarchäologie. 
Das Phänomen der Urbanisierung nomadischer Kulturen hat in der eurasischen Steppenarchäologie bisher eine nur untergeordnete Rolle gespielt. Die sehr dünn besiedelte Steppe wurde aufgrund ihrer Weite und der daraus resultierenden Probleme in der Logistik und Durchführung größerer Grabungen nur wenig archäologisch erforscht. Die Ausgrabungsergebnisse des DAI bilden eine wesentliche Grundlage für eine zusammenfassende kritische Analyse und Synopsis der bis dato veröffentlichten Forschungen zur spätnomadischen Siedlungs- und Stadtgeschichte Zentralasiens unter besonderer Berücksichtigung der Mongolei, Südsibiriens und Burjatiens. In der vorliegenden Monographie sind nun die aus den ersten Ausgrabungen von 2009 bis 2011 ergrabenen Baubefunde erstmals in wissenschaftlicher Form ausgewertet und veröffentlicht worden sowie mit umfangreichem Kartenmaterial und Plänen illustriert.
Der erste Teil ist ausschließlich der frühuigurischen Hauptstadt Karabalgasun gewidmet. Neben der Forschungsgeschichte wird eine umfangreiche Analyse des Stadtplans von Karabalgasun vorgenommen. Der Schwerpunkt des ersten Teils liegt in der analytisch-diskursiven Darstellung der Baubefunde sowie den stadtgeschichtlich relevanten Stratigraphien aus den untersuchten Komplexen HB1 (manichäischer Sakaralbezirk) und HB2 (sogenannter Palast- oder Tempelbezirk). Hierbei konnten auch Altbefunde früherer Expeditionen berücksichtigt werden und beispielsweise die „vergessenen“ Ausgrabungen des russischen Archäologen Maskov im Rahmen der polnischen Kotwicz-Expedition von 1912 wiederentdeckt und nachvollziehbar verortet werden.
Aus den in der Monographie dargestellten Ergebnissen ist besonders die Betonung sogdischer Einflüsse hervorzuheben, die bisher immer gegenüber den scheinbar übermächtigen chinesischen Einflüssen in den Hintergrund geraten waren oder schlichtweg ignoriert wurden. Die deutlich mittelasiatisch-sogdischen Züge einzelner Baustrukturen stehen für eine überwiegend sogdisch geprägte Bauidee, während deren Ausführung und Bautechnik durchaus chinesischer Tradition entspricht.
In einem zweiten Teil wird Karabalgasun als urbanes Zentrum in den Kontext weiterer mutmaßlicher Siedlungen dieses Charakters gesetzt und der Fokus über das Orchontal hinaus gelegt. Karabalgasun wird als Gründungsstadt und Zentralort in den größeren Zusammenhang von Stadt und Siedlung im Rahmen spätnomadischer Herrschaftsbildungen eingebracht. Dadurch wird auch die Stadt als ein essentieller Baustein nomadischer Staatsbildung gewürdigt. Hierbei zeigt sich die Einzigartigkeit des uigurischen Urbanisierungsprozesses, resultierend aus verschiedenen Faktoren, die im ersten Teil der Monographie herausgearbeitet wurden. 

Afghanistan: A History from 1260 to the Present Day

Afghanistan: A History from 1260 to the Present Day


  • Hardcover: 784 pages
  • Publisher: Reaktion Books (12 Nov. 2018)
  • Language: English
  • ISBN-10: 1789140102

Located at the intersection of Asia and the Middle East, Afghanistan has been strategically important for thousands of years. Its ancient trade routes and strategic position between India, Inner Asia, China, Persia and beyond has meant the region has been subject to frequent invasions. Modern Afghanistan is a culturally and ethnically diverse country, but one divided by conflict, political instability and by mass displacements of its people. Jonathan L. Lee places the current conflict in Afghanistan in its historical context and challenges many of the West's preconceived ideas about the country. Lee chronicles the region's monarchic rules and the Durrani dynasty, focusing on the reigns of each ruler and their efforts to balance tribal, ethnic, regional and religious factions, moving on to the struggle for social and constitutional reform and the rise of Islamic and Communist factions. He offers new cultural and political insights from Persian histories, the memoirs of Afghan government officials, British government and India Office archives, recently released cia reports and WikiLeaks documents. Lee also sheds new light on the country's foreign relations, its internal power struggles and the impact of foreign military interventions such as the `War on Terror'.